Einsätze

Abschlussbericht Grossbrand

Grossbrand Schwarzensee

 

184 Feuerwehreinsatzkräfte aus 17 Feuerwehren standen mit 41 Fahrzeugen rund zwölf Stunden im Einsatz.

 

Am Samstag, den 7. Oktober 2023, um 02:58 Uhr, wurden mehrere Feuerwehren zu einem Brandeinsatz „Wirtschaftsgebäude im Hühnermastbetrieb (Alarmstufe B3) in Schwarzensee Gemeinde Weissenbach/Triesting" alarmiert.

Die Frau des Landwirts wurde zuvor von eigenartigen Geräuschen aus dem Schlaf gerissen. Ein Blick aus dem Fenster ließ die Vermutung zur schrecklichen Realität werden, heller Feuerschein kam aus Richtung der hofinternen Biomasseheizungsanlage. Geistesgegenwärtig weckte sie ihre Familie und verständigte über den Notruf 122 die Feuerwehr.

Kurz darauf erreichte das erste Tanklöschfahrzeug aus Neuhaus die Einsatzadresse. Schon von Weitem war der Schein der lodernden Flammen und die Rauchsäule zu sehen. Die Halle, in dem sich die Heizanlage sowie das Hackschnitzellager befand, stand zu diesem Zeitpunkt bereits in Vollbrand.

Einsatzleiter, Feuerwehrkommandant Oberbrandinspektor Torsten Hellmig (FF Neuhaus), erkannte den Ernst der Lage. Aufkommender Wind fachte die Flammen zusätzlich an und der Funkenflug drohte das Feuer auch auf die Hühnerstallungen sowie das Wohnhaus der Bauernfamilie zu treiben. Auf ein Holzlager im Freien, sowie dem angrenzenden Wald war das Feuer bereits übergesprungen.

Da sich weder Menschen noch Tiere in der brennenden Lagerhalle bzw. Heizhaus befanden, konnte die volle Konzentration auf die Löscharbeiten gelegt werden. Sofort wurde damit begonnen eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern und die betroffenen Gebäude in unmittelbarer Nähe zu schützen. Nach und nach trafen immer mehr Löschfahrzeuge an der Einsatzadresse ein. Neben den starken Windböen war auch die Wasserversorgung der Löschtrupps ein Problem. Die Einsatzleitung koordinierte die Einsatzkräfte, die mit Großtanklöschfahrzeugen das Wasser im „Pendelverkehr" von den umliegenden Hydranten zum Unglücksort transportierten. Zeitgleich wurde eine Relaisleitung vom ca. 750m entfernten Wasserreservoir am Schwarzenseer Dorfplatz zum Hof verlegt, um mit Pumpen das benötigte Wasser zum Brandherd zu befördern.

Die Löscharbeiten, teilweise mit Atemschutz, erwiesen sich im unwegsamen Gelände als schwierig und schweißtreibend. Der Wind entfachte die Glutnester immer wieder auf neues, aber auch herabstürzende Dachteile gefährdeten die Arbeiten. Doch konnte das Feuer schlussendlich in der Morgendämmerung unter Kontrolle gebracht werden und der Wind legte sich.

Im betroffenen Bereich waren rund 1.400 Kubikmeter Hackschnitzel und 400 Kubikmeter Hühnermist, für die Wärmeversorgung der Stallungen, gelagert. Das Heizungsmaterial musste mit Baggern mühsam zerlegt werden, um es komplett löschen zu können.
Über die Entstehung des Feuers können derzeit noch keine Angaben gemacht werden, der Sachschaden ist aber enorm. „Dem raschen Entdecken und der dadurch in Gang gesetzten Rettungskette ist es zu verdanken, dass die umliegenden Gebäude und der Wald kein weiterer Raub der Flammen wurden" zeigte sich Kommandant Hellmig erleichtert, „bereits kurze Zeit später wäre die Lage noch schwieriger gewesen!"

Der Großeinsatz dauerte knapp zwölf Stunden bis es in die Nacharbeiten Samstagnachmittags überging. Zu diesem Zeitpunkt konnten alle bis dahin eingesetzten Kräfte abrücken. Für die Brandwache ließ der Einsatzleiter neue frische Kräfte alarmieren. Verletzt wurde zum Glück niemand. Neben der Polizei standen auch Rettungskräfte vor Ort in Bereitschaft. Durch den am Abend aufkommenden starken Wind, entfachten sich nochmals einzelne noch vorhandene Glutnester im Hackschnitzelhaufen und es mussten laufend weitere Nachlöscharbeiten durchgeführt werden.

Diese dauern bis Sonntagnachmittag (08.10.2023 Stand 13h) noch immer an. Für diese Arbeiten wurden neuerlich weitere Kräfte angefordert um auch den Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen durchführen zu können. Mit Hilfe eines Radladers vom Landwirt wird der Hackschnitzelhaufen abgetragen und vorhandene Glutnester abgelöscht. "Brand aus" wurde dann am Sonntag (08.10.) kurz nach 14.30h von der Einsatzleitung gemeldet.

Eingesetzte Feuerwehrkräfte bis Samstagnachmittag: FF Neuhaus; FF Weissenbach/Triesting; FF Nöstach; FF Berndorf-Stadt; FF Pottenstein; FF Furth/Triesting; FF Maria Raisenmarkt; FF Bad Vöslau; FF Kottingbrunn; FF Enzesfeld; FF Fahrafeld; FF Wr.Neustadt (GTLF 10.000l); FF Groisbach; FF Hirtenberg (SSF-Kanaldichtkissen); AFKDO Pottenstein; BFKDO-Presse (SOF-FF Baden-Stadt)

Brandwache/Nachlöscharbeiten ab Samstagnachmittag: FF Altenmarkt/Triesting (1.Schicht), FF Neuhaus (2.Schicht), FF Gainfarn (3.Schicht), FF St.Veit/Triesting u. FF Neuhaus (4. Schicht), FF Neuhaus / FF St.Veit / FF Altenmarkt / AFKDO Pottenstein (5.Schicht).


Bericht: ASB Markus Hackl AFK Pottenstein und Stefan Schneider BFKDO
Fotos: Markus Hackl,Stefan Schneider,Brigitte Fischer

Bericht und Fotos BFKDO Baden

Bericht AFKDO Pottenstein

 

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